Rohbau heizen – Welche Geräte eignen sich und worauf sollte man achten?

Der Bau eines Hauses oder eines Gebäudes ist eine komplexe und zeitintensive Angelegenheit, die sich oft über mehrere Jahreszeiten erstreckt. Wenn im Rohbau im Winter Arbeiten durchgeführt werden sollen, stellt das kalte Wetter eine besondere Herausforderung dar. Um das Baumaterial vor Kälte, Feuchtigkeit und Frost zu schützen, ist das Heizen des Rohbaus eine wichtige Maßnahme. 

Warum muss ein Rohbau im Winter geheizt werden?

Beim Bauen im Winter sind niedrige Temperaturen und hohe Feuchtigkeit die größten Feinde. Feuchtigkeit kann durch Frost im Mauerwerk gefrieren, was zu Schäden führt. Weiterhin ist das Aushärten von Beton und Putz bei kalten Temperaturen stark eingeschränkt. Bei Minusgraden besteht die Gefahr, dass Bauprozesse, wie die Trocknung oder das Abbinden von Estrich, erheblich verzögert oder sogar unmöglich werden. Es kann zudem zu Schäden an Materialen wie Putz, Estrich oder Kleber kommen, was die Qualität des Baus beeinträchtigt.

Die Lösung liegt darin, den Rohbau gezielt zu heizen, um konstante Temperaturen und eine ausreichend trockene Umgebung zu gewährleisten. Dies ist besonders während des Innenausbaus, der Trocknungsphase und beim Verlegen von Estrich wichtig. Die Frage stellt sich dann:

Welche Geräte eignen sich, um einen Rohbau effizient zu beheizen?

Elektroheizer

Elektroheizer sind eine beliebte Wahl, um einen Rohbau zu heizen. Sie sind einfach zu bedienen, benötigen keine Brennstoffe und verursachen keine Abgase. Dies macht sie ideal für geschlossene Innenräume, da sie keine zusätzliche Belüftung erfordern.

Vorteile:

Elektroheizer

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  • Kein Verbrauch fossiler Brennstoffe
  • Keine Abgase oder Dämpfe
  • Einfache Installation und Handhabung
  • Saubere und geruchsneutrale Wärme

Nachteile:

  • Hoher Stromverbrauch, was zu höheren Kosten führen kann
  • Abhängig von der Stromversorgung, was auf abgelegenen Baustellen problematisch sein könnte
  • Geringere Heizleistung im Vergleich zu Geräten, die fossile Brennstoffe verwenden

Elektroheizer eignen sich gut für kleine bis mittelgroße Baustellen und Innenräume, in denen keine Abgasprobleme entstehen sollen. Besonders wenn die Baustelle an das Stromnetz angeschlossen ist, kann der Elektroheizer eine praktikable Lösung sein.

Mobile Heizzentrale

Eine mobile Heizzentrale ist eine flexibel einsetzbare Heizlösung, die oft für größere Baustellen oder spezielle Bauprojekte verwendet wird. Sie besteht aus einem Heizkessel, der mit Öl, Gas oder Biomasse betrieben werden kann, und liefert Heißwasser oder Warmluft, um größere Flächen oder sogar ganze Gebäude zu beheizen.

Vorteile:

  • Hohe Leistung für große Baustellen
  • Kann flexibel auf den Heizbedarf angepasst werden
  • Heizt sowohl Luft als auch Wasser, was die Trocknung von Estrich oder Putz beschleunigt

Nachteile:

  • Hohe Anschaffungskosten oder Mietgebühren
  • Technische Fachkenntnisse für die Bedienung notwendig
  • Abhängigkeit von einem Brennstoff (z. B. Heizöl, Gas), der nachgefüllt werden muss

Mobile Heizzentralen sind ideal für große Bauprojekte oder Baustellen, auf denen der Heizbedarf hoch ist, beispielsweise bei mehrstöckigen Gebäuden oder während langer Wintermonate.

Mobile Ölheizer

Mobile Ölheizer sind leistungsstarke Heizgeräte, die fossiles Heizöl verbrennen und dabei eine hohe Heizleistung erzeugen. Diese Geräte eignen sich besonders für den Einsatz auf großen Baustellen und in offenen, gut belüfteten Rohbauten. Da sie durch die Verbrennung von Öl Abgase erzeugen, ist eine gute Belüftung zwingend erforderlich.

Vorteile:

Mobile Ölheizung

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  • Hohe Heizleistung auch bei sehr kalten Temperaturen
  • Flexible Einsatzmöglichkeiten durch die Mobilität
  • Unabhängig von der Stromversorgung, da sie mit Brennstoffen betrieben werden

Nachteile:

  • Abgase müssen aus den beheizten Räumen abgeleitet werden
  • Lagerung von Öl und regelmäßiges Nachfüllen notwendig
  • Lärmentwicklung und Geruchsbelästigung möglich

Mobile Ölheizer sind insbesondere dann sinnvoll, wenn große Flächen oder Räume mit hoher Heizleistung versorgt werden müssen. Die Abgase müssen jedoch nach außen abgeführt werden, weshalb sie für Innenräume ohne ausreichende Belüftung ungeeignet sind.

Gasheizer

Gasheizer funktionieren ähnlich wie Ölheizer, verbrennen jedoch Propan- oder Erdgas. Diese Heizgeräte bieten ebenfalls eine hohe Leistung und sind flexibel einsetzbar, besonders auf Baustellen mit gutem Luftaustausch. Sie sind sowohl in mobiler als auch stationärer Ausführung erhältlich.

Vorteile:

Gasheizer

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  • Hohe Heizleistung
  • Kostengünstiger Betrieb, insbesondere bei Erdgas
  • Keine aufwändige Strominstallation erforderlich

Nachteile:

  • Erfordern regelmäßige Belüftung, da sie Abgase produzieren
  • Lagerung von Gasflaschen notwendig, was zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erfordert
  • Gefahr von Gaslecks, weshalb regelmäßige Wartung notwendig ist

Gasheizer eignen sich gut für Rohbauten mit ausreichender Belüftung und sind besonders auf Baustellen eine beliebte Wahl, auf denen hohe Heizleistung schnell verfügbar sein muss.

Wie sollte man Rohbauten im Winter beheizen?

Das Heizen eines Rohbaus im Winter ist keine leichte Aufgabe und erfordert eine sorgfältige Planung. Entscheidend ist, dass das Heizen nicht nur der Aufrechterhaltung einer angenehmen Arbeitstemperatur dient, sondern vor allem dem Schutz des Baumaterials vor Frost und Feuchtigkeit. Daher ist es wichtig, kontinuierlich zu heizen, um eine konstante Temperatur zu gewährleisten. Die ideale Temperatur im Rohbau sollte bei 5–10 °C liegen, um die Trocknung von Putz, Estrich und Beton zu gewährleisten.

Wichtig ist zudem, die Heizungsart an die jeweilige Bauphase anzupassen. In der Frühphase des Rohbaus ist eine gute Belüftung entscheidend, um die bei der Bautrocknung entstehende Feuchtigkeit abzuführen. Für den Innenausbau ist es hingegen oft erforderlich, eine feuchtigkeitsarme, trockene Wärme zu erzeugen.

Fazit: Die richtige Wahl der Heizung

Je nach Art und Größe des Bauprojekts gibt es unterschiedliche Heizlösungen. Elektroheizer sind ideal für kleinere Innenräume, während mobile Heizzentralen, Ölheizer und Gasheizer für größere Bauprojekte besser geeignet sind. Das Bauen im Winter erfordert ein gezieltes Heizmanagement, um das Baumaterial zu schützen und den Baufortschritt zu gewährleisten. Entscheidend ist die richtige Balance zwischen Wärmeerzeugung und Belüftung, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

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